Update: Brand im Pferdestallflügel (12.9.)
Nachgefragt: Verhalten bei Brandgeruch [26.09.17]

Foto: Universität Hohenheim / Dorothea Elsner
Der Artikel über den Brand im Pferdestallflügel (12.9.) hat für einige Diskussionen in der Kommentarspalte gesorgt. Der Online-Kurier hat bei Javanshir Hosseinzadeh, der Fachkraft für Arbeitssicherheit, nachgefragt, wie man sich bei Brandgeruch richtig verhält und welche neuen Informationen es zum Brand gibt. Bei einem erneuten Feuerwehreinsatz am heutigen Morgen (26.9, 8:30 Uhr) handelte es sich um einen Fehlalarm wegen Bauarbeiten.
-
Herr Hosseinzadeh, wie verhalte ich mich richtig, wenn ich Brandgeruch wahrnehme? Verständige ich zuerst die Feuerwehr oder Sie als Sicherheitsbeauftragten?
Es gelten die Regeln auf unseren Aushängen „Verhalten im Brandfall“, die Sie auch auf der Website der Arbeitssicherheit finden:
Wenn Sie Flammen sehen oder den Verdacht haben, dass es brennt, sollten Sie zuerst sich und andere Personen in Sicherheit bringen, dann die Feuerwehr rufen und anschließend die Arbeitssicherheit verständigen.
Wie lief es am Tag des Brands im Pferdestallflügel? Hätte die Feuerwehr nicht früher informiert werden können? Immerhin haben Beschäftige offenbar schon um die Mittagszeit zum ersten Mal Brandgeruch wahrgenommen. Also deutlich bevor der Rauchmelder Alarm schlug.
Die Beschäftigten haben sich korrekt verhalten. Der Bericht im Online-Kurier hat die Ereignisse etwas verkürzt und nicht in allen Details korrekt wiedergegeben. Das hat offenbar für einige Irritationen gesorgt, die ich gerne aufklären möchte:
Als mich die Beschäftigten mittags zum ersten Mal riefen, gab es noch keinen Brand.
Den Beschäftigten war in der Küche im Erdgeschoss des Museumsflügels ein seltsamer Geruch in die Nase gestiegen, der sich jedoch schnell wieder verflüchtigte. Wenig später konnten wir den Geruch auch zuordnen: Eine externe Firma hatte im Außenbereich des Schlosses mit einem Gasbrenner Efeu bekämpft. Der Rauch war ganz offensichtlich von außen in die Räume gezogen.
Es bestand zu diesem Zeitpunkt also kein Anlass, die Feuerwehr zu informieren. Niemand ging nach Lage der Dinge davon aus, dass es irgendwo brennt. Und tatsächlich ereignete sich der Brand ja auch erst später und in einem anderen Gebäudeteil.
Es gibt zwischen dem erste Brandgeruch und dem eigentlichen Brand also demnach gar keinen Zusammenhang? Wie und wann kam es dann dazu?
Zwischen dem ersten Brandgeruch in der Küche des Museumsflügels und dem späteren Ausbruch des Feuers im Dachgeschoss an der Verbindung Pferdestall- und Museumsflügel gibt es nur einen indirekten Zusammenhang:
Nach jetzigem Erkenntnisstand gehen wir davon aus, dass die Arbeiten der externen Firma den Brand ausgelöst haben. Allerdings erst später als die Arbeiter die Efeu-Bekämpfung an einem anderen Ort fortgesetzt hatten.
Die Heißarbeiten der Firma waren bei der Universität nicht angekündigt und es muss jetzt genau überprüft werden, ob sie unsachgemäß ausgeführt wurden. Aus meiner Sicht liegt dieser Verdacht nahe. Die Firma hätte zuerst eine Heißarbeitserlaubnis bei der Arbeitssicherheit einholen müssen. Dann hätten wir alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen festgelegen können, um solche Ereignisse zu verhindern.
Für Beschäftigte oder Studierende bestand glücklicherweise keine unmittelbare Gefahr. Der Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen etwa bei 20.000 Euro.
Interview: Leonhardmair
Aktuell: Fehlalarm im Brandflügel [26.9.]
Auch am Dienstag (26.9.) rückte die Feuerwehr gegen 8:30 Uhr mit voller Montur auf dem Hohenheimer Campus an. Diesmal handelte es sich jedoch um einen Fehlalarm wegen Baustaub. Bauarbeiten, die ursprünglich für den Pferdestallflügel vorgesehen waren, wurden ohne Absprache mit der Universität zuerst im Brandflügel durchgeführt. Dort waren die Rauchmelder nicht deaktiviert. Die Kosten für den Fehlalarm trägt das Landesamt für Vermögen und Bau (Universitätsbauamt), das für die Koordination der Bauarbeiten verantwortlich ist.