Vortragsreihe Tambora

Sommer ohne Sonne  [20.03.15]

Die Uni Hohenheim verdankt ihre Existenz einem gewaltigen Knall: Der verheerendste Vulkanausbruch der Neuzeit verursachte in vielen Teilen der Welt Klimaveränderungen, Missernten und Hungersnöte - auch in Baden-Württemberg. In der Folge gründete König Wilhelm I. von Württemberg die landwirtschaftliche Lehr- und Versuchanstalt - den Kern, der heutigen Uni Hohenheim. Zum 200-jährigen Jahrestag des Vulkan-Ausbruchs erinnert die Umweltakademie mit einer spannenden Vortragsreihe an die einstige Katastrophe.

William Turners "Mount Vesuvius in eruption" wurde vom Ausbruch des Tambora inspiriert.

 

Als der Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa im April 1815 ausbricht, ahnen die Menschen in Württemberg noch nicht, welche verheerenden Folgen das für sie bereithalten wird. Über 12.000 Kilometer trennen das Schwabenland und die Insel im heutigen Indonesien. Doch die Eruption ist so gewaltig, das sie Tonnen von Staub und Asche Kilometerweit in die Atmosphäre schleudert.

Terminübersicht

  • Donnerstag, 26. März 2015, 18 – 21:00 Uhr: Tambora 1 „Sommer ohne Sonne – Tambora und die Folgen für Baden-Württemberg“ (Haus der Geschichte, Konrad-Adenauer-Straße 16, 70173 Stuttgart)
  • Donnerstag, 16. April 2015, 18 – 21:00 Uhr: Tambora 2 „Herausforderungen Naturgewalt: Ernährungs- und Biodiversitätssicherung in Zeiten des Klimawandels“ (Universität Hohenheim, Schloss Hohenheim, 70599 Stuttgart)
  • Mittwoch, 24. Juni 2015, 18 – 21:00 Uhr: Tambora 3 „Tambora und die Folgen: Regionale Wirkungen einer globalen Katastrophe“ (Sparkassenakademie,  Pariser Platz 3, 70173 Stuttgart)
  • Donnerstag, 02. Juli 2015, 18 – 21:00 Uhr: Tambora 4 „Aus Tambora lernen und Verantwortung übernehmen. Die Herausforderung der Zukunft: Völker für Nachhaltigkeit“ (Linden-Museum Stuttgart Hegelstraße 1, 70174 Stuttgart)

Details und Anmeldung

Wie ein Schleier legt sich das Gemisch auf den Erdball, sickert in die Erde und verdunkelt den Himmel. Auch in Europa verderben die Ernten, Nutztiere sterben zu Tausenden und im Folgejahr 1816 machen sich die üblichen sonnendurchfluteten Sommertage rar.

Was folgt ist die schlimmste Hungersnot des 19. Jahrhunderts in Württemberg: Das Jahr 1816, das „Jahr ohne Sommer“, das Jahr im Schatten dieses Vulkanausbruchs.

Aus der Katastrophe etwas Gutes machen

Was wie ein neuer Katastrophenfilm von Roland Emmerich klingen mag, hat sich vor fast genau 200 Jahren, im April 1815, genau so zugetragen. Vor allem in Württemberg lassen sich die Spuren des Vulkanausbruchs bis heute wiederfinden, hat er doch die Geschichte des Landes maßgeblich geprägt. Das Cannstatter Volksfest, die Landessparkasse und auch die der Universität Hohenheim, waren zukunftsweisende Folge der großen Hungersnot, die die Landeskinder gegen derartige Katastrophen feien sollte.

Die 4-teilige Vortragsreihe „Sommer ohne Sonne – Tambora und die Folgen“ beschäftigt sich nicht nur mit den geologischen Ereignissen der damaligen Zeit. Sondern auch mit deren Auswirkungen auf klimatische, ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen im Land.

Vielschichtiges Veranstaltungskonzept

Die Veranstalter setzen auf ein vielschichtiges Konzept. „Wir wollen zeigen, dass wir ein durchaus anspruchsvollen Themenkomplex ausgesprochen abwechslungsreich und publikumswirksam aufbereiten können“, so Claus-Peter Hutter, Leiter der Umweltakademie und Ehrensenator der Uni Hohenheim, der die Veranstaltungsreihe ins Leben rief.

Eingeleitet wird jeder Abend durch einen Impulsfilm. Weiter zum Konzept gehören Kurzvorträge, szenische Lesungen eines Schauspielers, der in die Rolle eines Zeitzeugen schlüpfen wird, der Brückenschlag zu heutigen Katastrophen und eine Talk-Runde.

Mit dabei ist auch eine Reihe Hohenheimer Experten, unter anderem Unirektor Prof. Dr. Stephan Dabbert (16.4.), Prof. Dr. Volker Wulfmeyer (26.3.), Prof. Dr. Andreas Fangmeier (16.4.) und Prof. Dr. Friedehelm Göltenboth (26.3. und 24.6.).

Um die Organisation zu erleichtern, bitten die Veranstalter um eine Anmeldung: Details zu den Vorträgen & Anmeldung

Text: C. Schmid

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