Vortragsreihe Tambora
Sommer ohne Sonne [20.03.15]
Als der Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa im April 1815 ausbricht, ahnen die Menschen in Württemberg noch nicht, welche verheerenden Folgen das für sie bereithalten wird. Über 12.000 Kilometer trennen das Schwabenland und die Insel im heutigen Indonesien. Doch die Eruption ist so gewaltig, das sie Tonnen von Staub und Asche Kilometerweit in die Atmosphäre schleudert.
Terminübersicht |
---|
|
Wie ein Schleier legt sich das Gemisch auf den Erdball, sickert in die Erde und verdunkelt den Himmel. Auch in Europa verderben die Ernten, Nutztiere sterben zu Tausenden und im Folgejahr 1816 machen sich die üblichen sonnendurchfluteten Sommertage rar.
Was folgt ist die schlimmste Hungersnot des 19. Jahrhunderts in Württemberg: Das Jahr 1816, das „Jahr ohne Sommer“, das Jahr im Schatten dieses Vulkanausbruchs.
Aus der Katastrophe etwas Gutes machen
Was wie ein neuer Katastrophenfilm von Roland Emmerich klingen mag, hat sich vor fast genau 200 Jahren, im April 1815, genau so zugetragen. Vor allem in Württemberg lassen sich die Spuren des Vulkanausbruchs bis heute wiederfinden, hat er doch die Geschichte des Landes maßgeblich geprägt. Das Cannstatter Volksfest, die Landessparkasse und auch die der Universität Hohenheim, waren zukunftsweisende Folge der großen Hungersnot, die die Landeskinder gegen derartige Katastrophen feien sollte.
Die 4-teilige Vortragsreihe „Sommer ohne Sonne – Tambora und die Folgen“ beschäftigt sich nicht nur mit den geologischen Ereignissen der damaligen Zeit. Sondern auch mit deren Auswirkungen auf klimatische, ökologische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen im Land.
Vielschichtiges Veranstaltungskonzept
Die Veranstalter setzen auf ein vielschichtiges Konzept. „Wir wollen zeigen, dass wir ein durchaus anspruchsvollen Themenkomplex ausgesprochen abwechslungsreich und publikumswirksam aufbereiten können“, so Claus-Peter Hutter, Leiter der Umweltakademie und Ehrensenator der Uni Hohenheim, der die Veranstaltungsreihe ins Leben rief.
Eingeleitet wird jeder Abend durch einen Impulsfilm. Weiter zum Konzept gehören Kurzvorträge, szenische Lesungen eines Schauspielers, der in die Rolle eines Zeitzeugen schlüpfen wird, der Brückenschlag zu heutigen Katastrophen und eine Talk-Runde.
Mit dabei ist auch eine Reihe Hohenheimer Experten, unter anderem Unirektor Prof. Dr. Stephan Dabbert (16.4.), Prof. Dr. Volker Wulfmeyer (26.3.), Prof. Dr. Andreas Fangmeier (16.4.) und Prof. Dr. Friedehelm Göltenboth (26.3. und 24.6.).
Um die Organisation zu erleichtern, bitten die Veranstalter um eine Anmeldung: Details zu den Vorträgen & Anmeldung
Text: C. Schmid