Was blüht uns im… Februar

Der Hartriegel bezaubert mit leuchtender Farbenpracht  [20.02.24]

Ob als Staude, Baum oder Strauch: Stets in leuchtenden Farben präsentieren sich die Hartriegel in den Gärten der Uni Hohenheim. Warum sich die Rinden so entwickeln und weitere Besonderheiten, erklären die Expert:innen der Hohenheimer Gärten in unserer Reihe „Was blüht“ im Februar.

Bild: sonyachny – stock.adobe.com | Bildergalerie: A. M. Steiner


Einige Pflanzenarten bezaubern mit einer auffallenden leuchtenden Färbung ihrer Stämme und Zweige. Die Färbung der Rinden entwickelt sich in vormals grünen Stämmen als Reaktion auf abiotische Faktoren wie Trockenheit, niedrige Temperaturen oder UV-Strahlung. Dabei bilden sich Pflanzenfarbstoffe: Anthocyane für die Rotfärbung, Carotinoide und Flavonoide für die Gelbfärbung.

Besondere Farbeffekte ihrer Triebe und Zweige bieten die bis zu 5 m hohen Sträucher der Gattung der Hartriegel (Cornus L). Besonders junge Triebe leuchten attraktiv, sodass ein regelmäßiger, kräftiger Rückschnitt im Frühjahr empfohlen wird.


Tartarischer, seidiger und blutroter Hartriegel

Der Tartarische Hartriegel (Cornus alba L.) ist in Nordeuropa und Russland beheimatet und der auffälligste unter den rottriebigen Gehölzen. Die grünen Blätter sind bis zu 10 cm lang, breit eiförmig und besitzen 5-7 Nervenpaare.

Der Blutrote Hartriegel (Cornus sanguinea L.) ist in Europa, der Türkei, dem Kaukasus und Mittelasien verbreitet. Die Triebe sind sonnenseitig attraktiv und blutrot (=lat. sanguineus) gefärbt. Die Blätter sind dem Tartarischen Hartriegel ähnlich. Jedoch weisen sie meist nur 4, selten 3-5 Nervenpaare auf.

Der Seidige Hartriegel (Cornus sericea L.) ist in Nord-Amerika beheimatet. Er wächst bis zu 3 m hoch und aufrecht. Die Rinde seiner Zweige ist im Winter dunkelrot gefärbt. Die Blätter besitzen 5-7 Nervenpaare und sind beiderseits angedrückt seidig (=lat. sericea) behaart.

Bud’s Yellow, Faviramea oder Midwinter Fire

Von diesen Arten gibt es einige Kulturformen mit gelben (Cornus alba „Bud’s Yellow“), gelborangen (Cornus sanguinea „Midwinter Fire“), grünen (Cornus sericea „Flaviramea“) und schwarzbraunen (Cornus alba „Kesselringii“) Trieben. Das dichte Wachstum, die Farbe der Triebe sowie das Blütenmeer von Mai bis Juni machen sie zu ganzjährig attraktiven Ziergehölzen – besonders in Kombination mit dunkelgrünen Gehölzen und Stauden.

Bei den genannten Arten erscheinen die Blüten von Mai bis Juni in bis zu 5 cm breiten Trugdolden mit zahlreichen gelblich bis weißen, vierzähligen Einzelblüten. Sie reifen zu Steinfrüchten, die schwarzblau bis weiß gefärbt sind. Diese Arten besitzen zudem die Fähigkeit mit den Zweigen bei Bodenkontakt rasch Wurzelausläufer zu bilden.

Der Hartriegel auf einen Blick

Die Gattung Cornus, Hartriegel oder auch Hornstrauch, umfasst etwa 55 Arten weltweit, die sich als Sträucher, Bäume und selten als Stauden zeigen. Die Pflanzengattung Cornus zählt zu den Hartriegelgewächsen, den Cornaceae. Das lateinische Wort ‚Cornu’ bedeutet Horn, wohl bezogen auf das harte Holz.

Die Wildarten und die genannten Kulturformen der Hartriegel befinden sich im Landschaftsgarten der Hohenheimer Gärten.

Text: R. Gliniars, J. Raff, N. Wilke, A. M. Steiner
Fotos: sonyachny – stock.adobe.com, A. M. Steiner

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