Hohenheimer Gärten: Frühlingsboten

Was blüht uns Ende März?  [30.03.16]

Wohin lohnt sich der Spaziergang dieser Tage besonders? Was gibt es zu entdecken? Und natürlich: Was blüht? Im 14-tägigen Abstand präsentieren die Hohenheimer Gärten jeweils eine botanische Besonderheit im Online-Kurier. Diese Woche: Ein GPS-Rundgang zu den ersten Frühlingsboten.

Märzenbecher

 

Die allerersten Frühlingsboten sind da: Blumen, die für ihren Austrieb auf die gespeicherte Energie von im Boden verborgenen Zwiebeln oder Knollen zurückgreifen können.

Im Exotischen Garten – Landesarboretum – sind zahlreiche solcher Arten gepflanzt. Gut lassen sich diese auf einem Rundgang durch den Exotischen Garten erleben. Die Route steht als GPS-Route auf der Homepage der Hohenheimer Gärten zum Download bereit.

Ein Kraut gegen Skorbut

Startpunkt ist der Eingang bei der Haltestelle Garbe. Von dort geht es in Richtung Spielhaus vorbei an gelb blühendem Scharbockskraut unter der Libanoneiche [1]. Seinen Namen hat das Scharbockskraut vom Scharbock, einer alten Bezeichnung des Skorbuts, zu dessen Behandlung die jungen Vitamin-C-haltigen Blätter verzehrt wurden.

Auf der Tulpenbaumwiese sprießen bald weiße Busch-Windröschen und bilden einen Blütenteppich [2]. Je nach Standort und Blütenalter überzieht die weißen Blütenblättchen ein zarter rosa Hauch. Die großen, scharf eingeschnittenen Blätter zeigen ein frisches Grün inmitten des zu diesem Zeitpunkt meist gelblichen Rasen. Später blüht das Gelbe Windröschen dazu.

Bunte Frühblüher auf Staudenterrasse und Englischer Wiese

Zahlreiche frühblühende Zwiebelpflanzen verteilen sich auf der Staudenterrasse [3]. Als erste strecken die Winterlinge ihre gelben Blütenköpfchen der Sonne entgegen. Die Blausterne, blauen Traubenhyazinthen, der blaue Schneestolz, sowie zahlreiche Wildtulpen lassen die Staudenterrasse zusammen mit den wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings auch die letzten Reste winterlicher Depression verscheuchen.

Am Denkmal der Franziska von Hohenheim [4] kann man auf der Sitzbank umgeben von zahlreichen Blausternen eine Pause einlegen, um danach den Krokussen auf der Englischen Wiese mit dem Großen See Beachtung zu schenken [5].

Unscheinbar und schwerer zu entdecken ist der Wald-Gelbstern bei den Trümmern des Donnernden Jupiter [6]. Er ist nur in wenigen Exemplaren vorhanden und bleibt auf Grund seiner zarten Erscheinung und des schattigen Standorts im Hintergrund.

Tausende Blüten auf der Ahornwiese

Eine Überraschung erwartet uns hinter der mächtigen Blutbuche mit der Rundbank [7]. Zahlreiche Zwiebeln und Knollen verschiedener Arten wurden dort gepflanzt.

Nach Süden in Richtung Körschtalschule führt uns der Weg in die Nähe der beiden Mammutbäume [8]. Unter den dort wachsenden Zedern erfreut uns ein Sortiment an Alpenveilchen, von denen einige im Frühjahr, andere aber auch erst im Sommer blühen.

Wenige Schritte weiter zieht die Blickachse in der Ahornwiese unsere Aufmerksamkeit auf sich. In diese Lichtung wurden je eintausend Traubenhyazinthen und Blausterne sowie zweitausend blaue Balkan-Windröschen gepflanzt [9].

Am Ende des Rundgangs: Rosa Lerchensporne und gute Laune

Den Rundgang setzen wir fort vorbei an der Ahornwiese mit zahlreichen Schneeglöckchen [10] und nehmen den östlichen Randweg bis zur alten Sommerlinde am Zaun zu den Frühbeetkästen [11]. Um den mächtigen Baum befinden sich Lerchensporne und entfalten ihre wohlriechenden Blüten in rosa und weiß.

Auf dem Rückweg nutzen wir noch einmal die Gelegenheit, die kleinen Kostbarkeiten aus anderer Perspektive zu betrachten, und freuen uns an diesen Vorboten des wieder erwachenden Lebens.

Text: R. Bäßler, A. M. Steiner, R. Gliniars
Fotos: A. M. Steiner, R. Gliniars

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