Besser wär besser: UPDATE
Studierendenwerk drängt auf Chipkarte für Beschäftigte [20.01.17]
Zusammengefasst: Das Wichtigste in Kürze
- Das Studierendenwerk setzt der Uni eine Frist: Sollte zeitnah keine Chipkarte für Beschäftigte eingeführt werden, könnten die Kantinen-Zuschüsse („KAO-Zuschuss“) für Beschäftigte in Zukunft möglicherweise nicht mehr gewährt werden (mangels Nachweis der Uni-Zugehörigkeit)
- Bereits seit 2015 existiert an der Uni ein Arbeitskreis zum Thema „Beschäftigten-Chipkarte“. Zentrale Themen: Funktionen und Datenschutz.
- Inzwischen sind Vorbereitung für die Einführung konkret angelaufen: Das Rektorat stellt Geld zur Verfügung, das Beteiligungsverfahren für den Personalrat wurde eingeleitet und Beschaffungsanträge für Hardware und Kartenrohlinge liegen in der Schublade
Studierendenwerk erwartet Entscheidung bis Februar
Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim ist insgesamt für 9 Hochschulen zuständig. Hohenheim ist der einzige Standort, an dem Beschäftigte in der Mensa noch nicht mit Chipkarte bezahlen können. Der Zahlungsverkehr in den anderen Mensen läuft inzwischen fast vollständig bargeldfrei.
Zum Thema |
---|
Informationen zum bargeldlosen Bezahlen in den Mensen und Cafeterien des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim: |
Dem Studierendenwerk ist das seit Längerem ein Dorn im Auge – und zwar aus mehreren Gründen:
„Eigentlich kann die Gewährung des Kantinen-Zuschusses für die Beschäftigten („KAO-Zuschuss“ bis zu 2,40 Euro) nur auf Nachweis erfolgen“, erklärt Simon Leimig vom Studierendenwerk. „Der Nachweis wird üblicherweise über eine Mitarbeiterkarte der Universität erbracht. Daher steht in Frage, ob der Zuschuss in Hohenheim ohne Chipkarte zukünftig noch gewährt werden kann.“
Darüber hinaus sei das Handling mit Bargeld ein enormer Aufwand, der seit der Einführung der Studierendenkarte weitgehend von den Beschäftigten verursacht werde. Mit Bargeld verlangsame sich der Bezahlvorgang, was zu Warteschlangen an der Kasse führe, die teilweise weit in den Essensausgabebereich hineinreichten.
„Das Studierendenwerk erwartet bis Ende Februar eine Entscheidung, ob auch die Uni Hohenheim die Beschäftigten-Karte einführt“, so Leimig.
Vorbereitungen für Beschäftigten-Karte werden konkret
Tatsächlich rennt das Studierendenwerk mit der Forderung nach bargeldgeldlosem Zahlungsverkehr bei vielen Uniangehörigen offene Türen ein. In der Rubrik „Besser wär besser“ wurde das Thema „Chipkarte für Beschäftigte“ mehrfach auf Platz 1 gewählt. Auch das Rektorat unterstützt das Projekt.
Die Crux liegt jedoch im Detail: Welche Funktionen sollte eine solche Chipkarte haben – oder in Zukunft prinzipiell ermöglichen? Welche Daten müssen gespeichert werden – und: Welche Datenschutz-Aspekte gibt es dabei zu beachten?
Seit Mitte 2015 existiert ein Arbeitskreis unter der Leitung des Hohenheimer Chief Information Officer (CIO), Professor Bernd Hitzmann, der alle offenen Fragen klären soll.
Inzwischen ist man dort einige wichtige Schritte weitergekommen.
„Unser Ziel die Einführung einer Chipkarte, die neben der bargeldlosen Bezahlung in der Mensa auch als Bibliotheksauweis genutzt werden kann. Hierfür stellt das Rektorat nicht unerhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung“, berichtet Hitzmann. „Leider gestaltet sich die Einführung sehr arbeits- und zeitaufwändig. Ein Grund hierfür ist der geforderte Nachweis der Zugehörigkeit der Beschäftigten zur Universität, damit diese in den Genuss des Arbeitgeberzuschusses zum Mensaessen kommen.“
Auch der Hohenheimer Personalrat muss der Einführung der Karte zustimmen. Das Beteiligungsverfahren sei Ende 2016 eingeleitet worden, so Hitzmann. Zentrale Themen dabei seien der Datenschutz und eine Übergangsphase hin zur bargeldlosen Bezahlung.
Auch auf der Personalversammlung am 26. Januar ist ein Tagesordnungspunkt zum Thema „Chipkarte für Bedienstete“ vorgesehen.
CIO hofft auch Einführung im Sommer
„Zurzeit werden umfangreiche Dokumente seitens des Projektmanagers für Datenschutz erarbeitet und abgestimmt“, berichtet Hitzmann zum aktuellen Stand. „Der Beschaffungsantrag der erforderlichen Hardware und der Kartenrohlinge ist gestellt und kann abgeschickt werden. Sobald diese Komponenten beauftragt und geliefert sind, kann mit der Installation und der Konfiguration der Geräte begonnen werden. Im Anschluss daran erfolgt der Roll-Out der Beschäftigtenkarte.“
Neben diesen internen Aufgaben müsse das Verfahren auch mit den Abläufen des Studierendenwerks in Einklang gebracht werden.
„Trotz der langen Vorlaufphase bleibt es insgesamt ein ambitioniertes Projekt, das wir nur gemeinsam mit allen Beteiligten erfolgreich abschließen können“, so Hitzmann. „Eine Nutzung der Beschäftigtenkarte ab Juli 2017 würde ich mir sehr wünschen.“
Leonhardmair