Das Studium

Das erwartet Dich im Studiengang Ernährungswissenschaft

Was genau ist Ernährungswissenschaft? Mit welchen Studieninhalten beschäftige ich mich im Studium? Was sollte ich mitbringen, um diesen Studiengang zu studieren? Und warum sollte ich an der Uni Hohenheim studieren? Diese und mehr Fragen möchten wir Dir hier beantworten, damit Du ein gutes Verständnis für den Studiengang erhältst und weißt, was Dich bei uns erwartet.

Was ist Ernährungswissenschaft | Studieninhalte | Anforderungen | Praxis im Studium | Warum an der Uni Hohenheim?

Was sind Ernährungswissenschaften?

Zusammenspiel von Stoffwechsel, Nahrungsmittel und Gesundheit

Ernährungswissenschaft ist dem Bereich der Life Sciences zuzuordnen. Das Themenspektrum der Ernährungswissenschaft ist vielseitig. Es reicht dabei von dem Einfluss von Nahrungsmittelinhaltsstoffen auf Zell- und Körperfunktionen sowie deren Analytik, über die Wechselwirkungen zwischen Mikroorganismen und Nahrungsmitteln sowie dem Ernährungsverhalten des Menschen bis hin zur Rolle der Ernährung für die Erhaltung der Gesundheit sowie der Prävention und Therapie von Krankheiten.

Der Studiengang vereint biochemische, humanbiologische und naturwissenschaftliche, aber auch ökonomische Inhalte und ist dadurch stark interdisziplinär.

Du beschäftigst Dich unter anderem mit folgenden Fragen und Themen:

  • Wie wird der Vitamingehalt in Lebensmitteln beeinflusst und welchen Effekt haben pharmakologische Vitamindosen bei Patienten?
  • Wie beeinflussen definierte Lebensmittelinhaltsstoffe die Prävention und Therapie von Krankheiten sowie die Entstehung und Entwicklung von Erkrankungen wie beispielsweise Tumorerkrankungen?
  • Wie werden Mikronährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe vom menschlichen Körper aufgenommen und verstoffwechselt? Welche Wirkung haben Mikronährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe auf den Menschen?
  • Wie beeinflusst das Mikrobiom die menschliche Gesundheit? Wie kann Bioinformatik in der Mikrobiomforschung eingesetzt werden? 
  • Wie entstehen ernährungsbedingte Erkrankungen? Wie können diese diagnostiziert, behandelt und ggf. sogar verhindert werden?
  • Wie funktioniert das Immunsystem des Menschen? Wie entstehen Nahrungsmittelallergien? Was passiert bei Entzündungsreaktionen im menschlichen Körper?
  • Wie beeinflussen Ernährungsmuster die Gesundheit? Wie kann Ernährungswissen am besten an verschiedene Zielgruppen vermittelt werden?
  • Wie beeinflussen Umweltfaktoren Ernährung und Verbraucherverhalten? Wie ernähren sich soziale Randgruppen?

Um in Deinem späteren Beruf eigenständig Probleme zu erkennen, diese wissenschaftlich zu bearbeiten und Lösungsansätze zu entwickeln, ist auch wissenschaftliche und analytische Methodenkompetenz ein wichtiger Bestandteil des Studiums.

Studieninhalte

Praxisorientiertes Studium mit individuellen Vertiefungsmöglichkeiten

Im 1. – 2. Semester erlernst Du zunächst grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse in den Kernfächern Biologie, Chemie, Physik und Mathematik und erhältst Einblicke in die Anatomie des Menschen. Diese Grundlagen sind wesentlich für das Verständnis der fachspezifischen Inhalte. Hierbei arbeitest Du von Anfang an auch praxisorientiert im Labor, um Dein Wissen zu vertiefen und zu festigen.

Im weiteren Verlauf des Studiums liegt im 3. – 4. Semester der Schwerpunkt auf der Vermittlung von biomedizinischen und ernährungsphysiologischen Inhalten. Du erlernst unter anderem die Grundlagen des Stoffwechsels von Zuckern, Fetten und Eiweißen sowie die Regulationsmechanismen von Hunger und Sättigung. Ergänzend erwirbst Du einen Überblick über die verschiedenen Lebensmittelproduktgruppen.

Ab dem 5. Semester kannst Du Dein Studium individuell gestalten und Kurse je nach persönlichem Interessen und späterem Berufswunsch wählen. Durch die Wahl eines Schwerpunkts spezialisierst Du Dich gezielt und vertiefst Deine Kenntnisse in einem bestimmten Bereich.

Folgende drei Schwerpunkte stehen zur Auswahl:

  • Angewandte Ernährungswissenschaft (Diätetik, Ernährungsberatung und Ernährungspsychologie)
  • Biochemie der Ernährung (Pathobiochemie, molekulare Physiologie, Immunologie)
  • Lebensmittelqualität (Lebensmittelmikrobiologie, Biotechnologie, Qualitätssicherung)

Ergänzend kannst Du aus verschiedensten Wahlmodulen wählen. Damit schaffst Du Dir ein einzigartiges Profil. Hier eine Auswahl der zurzeit zur Verfügung stehenden Wahlmodule: Allgemeine Virologie, Instrumentelle Analytik, Grundlagen der Informatik, E-Health, Marketing in der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Ökonomische Evaluation und Krankenversicherungssysteme oder Einführung in die industrielle Biotechnologie und Bioverfahrenstechnik.

Ein studienbegleitendes Pflichtpraktikum gibt Dir erste Einblicke in mögliche Arbeitsbereiche und die Chance, Dein erlerntes Wissen praktisch anzuwenden. Weitere Praktika können ergänzt werden. Zum Abschluss schreibst Du Deine Bachelorarbeit. Diese kannst Du unter anderem als experimentelle Laborarbeit in einem Fachgebiet unserer Fakultät erstellen.

Du willst noch mehr wissen?

Detaillierte Informationen zu den Modulen und dem Verlauf und Aufbau des Studiums findest Du hier:

Anforderungen

Das solltest Du mitbringen!

Vor Studienbeginn ist es hilfreich, nochmal genau zu prüfen, ob der Studiengang Ernährungswissenschaft auch das Richtige für Dich ist. Für die Bewerbung musst Du zunächst formale Kriterien erfüllen:

(I)    Hochschulzugangsberechtigung
(II)    Studienorientierungstest

Darüber hinaus sollte der Studiengang zu Deinen Interessen und Deiner Persönlichkeit passen. Schau Dir dafür am besten die Informationen weiter oben an. Für ein besseres Verständnis vom Studiengang zeigt Dir unsere Grafik, welche Schulfächer in diesem Studiengang stecken. Haben die Studieninhalte Dein Interesse geweckt?

Zur Sicherheit noch mal ein Kurzüberblick über die wichtigsten Interessen und Kenntnisse, die Du mitbringen solltest:

  • Vielseitiges Interesse, Lernbereitschaft und Neugier in den Bereichen Naturwissenschaft, Ernährung und Biomedizin
  • Freude an experimentellem sowie praktischem Arbeiten im Labor und Neugier, Dingen auf den Grund zu gehen
  • Gute naturwissenschaftliche Grundlagen in Chemie, Biologie, Mathe und Physik oder Interesse, fehlendes Wissen aufzufrischen: Keine Sorge, bei Lücken werden Vorkurse angeboten und Tutorien durchgeführt.

Bewerbung

Zulassungsart Örtlich zulassungsbeschränkt (130 Studienplätze)
Studienbeginn Wintersemester
Bewerbungsfrist 15. Juli
Zugangs­­voraussetzungen
  1. Hochschul­zugangsberechtigung (HZB)
  2. Nachweis über ein Studien­­orientierungs­verfahren:
    Orientierungstest www.was-studiere-ich.de
Auswahlkriterien Durchschnittsnote der HZB, Einzelnoten der HZB, Berufsausbildung oder Praktika, außerschulische Leistungen
Eine Bewerbung ins höhere Fachsemester ist zum Wintersemester (Bewerbungsfrist: 15. Juli) und Sommersemester (Bewerbungsfrist: 15. Januar) möglich.
Zulassungssatzung

Warum an der Uni Hohenheim?

Was macht den Studiengang bei uns so besonders?

  • Mit diesem Studiengang stellst Du Dich bestens für die Zukunft auf. Zum einen beschäftigen sich Verbraucher:innen intensiver mit ihrer Ernährung und zum anderen kämpfen immer mehr Menschen mit den Folgen ihrer Ernährungsweise oder leiden unter ernährungsbedingten Erkrankungen.
  • Die Kombination verschiedener Fachrichtungen macht diesen Studiengang abwechslungsreich und gibt Dir die Freiheit, Dich je nach Deinen Interessen, Stärken und Zukunftsplänen zu spezialisieren.
  • Du kannst Dein Studium individuell und flexibel gestalten. 30% der Studieninhalte sind frei wählbar. Du kannst das Studium mit integriertem Pflichtpraktikum und möglichem Auslandssemester in der Regelstudienzeit durchziehen oder Du nimmst Dir zwischendurch eine Auszeit, um mehr Praxiserfahrung zu sammeln oder zu reisen.
  • Das Studium weist durch das integrierte Pflichtpraktikum und die Laborpraktika einen hohen Praxisbezug auf.
  • Du lernst von führenden Expert:innen der Ernährungswissenschaft. Die Uni Hohenheim schneidet in Ernährungswissenschaft wiederholt in Rankings sehr gut ab. Wir haben vor allem in folgenden Bereichen eine hohe Expertise: Ernährungsmedizin, Immunologie, Mikrobiomforschung, Erforschung von Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, Diätetik, Ernährungspsychologie, globale Ernährungsthemen und Ökonomie.
  • Wir sind bestens vernetzt und pflegen enge Kontakte zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Dadurch bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Praxiserfahrung zu sammeln, z.B. durch die Mitarbeit an Forschungsprojekten, Übungen im Labor oder Teilnahme an Exkursionen.

Praxis im Studium

Praxis muss erfahren werden – praxisorientiert studieren!

Wissen ist nicht alles! Du musst das Gelernte auch in der Praxis anwenden können. Obwohl bei einem Universitätsstudium der Fokus auf der Vermittlung theoretischen Wissens und neuester Forschungsergebnisse liegt, kommt gerade in diesem anwendungsbezogenen Studiengang der Praxisbezug durch integrierte Laborpraktika und ein Pflichtpraktikum nicht zu kurz.

Praxiserfahrung sammeln

Praktika bieten Einblicke in Unternehmen und Tätigkeitsfelder und geben Dir Orientierung und Arbeitserfahrung für den späteren Berufsstart. In diesem Studiengang ist ein 8-wöchiges Pflichtpraktikum integriert. Alternativ kannst Du sogar einen im Studium integrierten praxisorientierten Vertiefungsschwerpunkt wählen und Dich somit ein halbes Jahr der praktischen Vorbereitung auf einen Job widmen. Zudem kannst Du einen Forschungsaufenthalt im In- und Ausland oder bis zu zwei Praxissemester in Dein Studium integrieren. Diese zeitliche Investition lohnt sich: Je mehr Praxiserfahrung Du sammelst, desto leichter fällt Dir der spätere Einstieg in die Berufswelt. Natürlich unterstützen wir Dich bei der Abwicklung, Praktikumssuche und Bewerbung.

Kompetenzen erweitern

Um einen Beruf erfolgreich auszuüben, ist mehr nötig als reines Fachwissen. Auch Soft Skills, bestehend aus persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen, spielen eine wichtige Rolle. Wir bieten Dir ein umfangreiches Weiterbildungsangebot: Sprachkenntnisse, Projektmanagement, Kommunikations- und Präsentationstechniken, EDV- und Medienkenntnisse, Persönlichkeitsentwicklung sowie Lern- und Arbeitstechniken. So kannst Du Dich parallel zum Studium unkompliziert und kostengünstig weiterbilden.

Aus der Praxis lernen

Wir pflegen enge Kontakte zu Forschungszentren, Unternehmen sowie dem Alumniverein und haben regelmäßig Lehrbeauftragte und Gastvortragende an der Uni. Ehemalige Studierende berichten über ihren Berufsalltag und geben Einsichten in Berufsfelder. Ausflüge zum Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Veranstaltungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bieten Praxiseinblicke in spannende Themenbereiche und Gelegenheit zum Netzwerken. Du kannst auch in der Studentischen örtlichen Gruppe des Berufsverbandes für Ökotrophologen, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaftler (VDOE) aktiv werden und Dich vernetzen.

Sprachen erlernen, Kulturen verstehen

Sei mutig und studiere oder forsche ein Semester im Ausland! So eine Erfahrung ist eine Chance, Dich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln und Deinen Horizont zu erweitern. Ein Auslandssemester bietet eine gute Gelegenheit, Deine Sprachkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen zu verbessern und einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Agrarwissenschaften sind keine nationale Disziplin mehr, sondern befassen sich zunehmend mit globalen und grenzüberschreitenden Herausforderungen. Umso mehr sind Expert:innen mit dem entsprechenden Weitblick gefragt, nicht zuletzt in international agierenden Unternehmen des Agrarsektors. Wir haben über 80 Partneruniversitäten in Europa und auf der ganzen Welt verteilt.

Gründungserfahrung sammeln

Im „Innovation Greenhouse“ dreht sich alles um die nachhaltige Unternehmensgründung: Von der Ideenentwicklung und Evaluierung bis hin zu der Gründung und dem anschließenden Wachstum des Unternehmens hast Du hier die Möglichkeit, entweder an einer spannenden Unternehmensgründung mitzuarbeiten oder für Deine eigenen Ideen oder Dein selbst gegründetes Unternehmen Unterstützung zu erhalten. 

Im Studium forschen

Forschendes Lernen ist eine wunderbare Chance, gelernte Methoden und Kompetenzen in der Praxis anzuwenden, eigene Ideen zu testen und Lösungen für Probleme zu finden. Dir bietet sich durch Laborpraktika die Möglichkeit, Forschungspraxis live im Labor zu erleben. Durch eine experimentelle Bachelorarbeit kannst Du Deine Erfahrung in der Forschung weiter vertiefen.

In dem Projekt „Humboldt reloaded“ kannst Du im Team die Stadien eines realen Forschungsprojekts durchlaufen, von der Aufbereitung des aktuellen Forschungsstands über die Methodenauswahl für Deine eigene Forschung bis hin zur Datenauswertung und Präsentation.

 

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