Rund 11 % der Studierenden in Deutschland haben eine körperliche oder psychische Beeinträchtigung und stehen häufig vor besonderen Herausforderungen (21. Sozialerhebung des Studentenwerks, 2016). Die Universität Hohenheim bietet ein Unterstützungs- und Beratungsangebot an, damit beeinträchtigte Studierende gleichberechtigt am Studienalltag teilnehmen können.
Abi und dann? Wie fiel Ihre Entscheidung auf die Universität Hohenheim?
Ich war bereits auf dem Wirtschaftsgymnasium und wollte in der Nähe meines Wohnortes Wirtschaft studieren. Da kam die Universität Hohenheim in die engere Auswahl. Auch mein Vater studierte hier Agrarwissenschaften und meine frühere Assistenz Biologie. Beide haben sehr positiv über die Universität Hohenheim gesprochen.
Nähe am Wohnort, guter Ruf der Uni
Gab es bei der Bewerbung und Zulassung bzw. vor Studienbeginn etwas Bestimmtes zu beachten?
Bei der Immatrikulation war ich dann gemeinsam mit meinem Assistenten. Er hat an der Universität Hohenheim Biologie studiert, kannte sich daher gut aus und mit ihm habe ich eine Campustour gemacht.
Über die Uni-Homepage informieren, Campus wegen Barrierefreiheit besichtigen
Vor allem haben wir die Zugänge zu Hörsälen und Bibliotheken besichtigt. Vor Studienbeginn habe ich mich selbst um ein notwendiges mobiles Hilfsmittel gekümmert. Hier nahm ich Kontakt zur Beauftragten für Studierende mit Behinderung auf und auch der zuständige Hausmeister konnte weiterhelfen.
Sie sind mitten im Studium, haben sich gut eingelebt. Was hat sich geändert von Beginn bis jetzt?
Im ersten Semester war häufig noch unklar, wo der Rollstuhl in der Vorlesung platziert werden kann. Der Hausmeister hat dann einen Schlüssel für den Aufzug besorgt. Auch als ein Tisch gefehlt hat, hat sich der Hausmeister darum gekümmert. Hier gibt es sehr schöne und ältere Gebäude, da nehme ich gerne mal einen längeren Weg in Kauf, um in den Hörsaal zu gelangen.
Da ich nicht auf dem Campus wohne, war der Kontakt zu anderen Kommilitonen am Anfang etwas wenig. Mittlerweile haben wir eine Lerngruppe, lernen gemeinsam in der BIB und sind auch mit einer whatsApp-Gruppe immer in gutem Kontakt.
Unverändert ist geblieben, dass ich mit meiner Behinderung im Gedächtnis bleibe. Das heißt, nicht zu spät in die Vorlesung kommen, denn 200 Studenten und der Dozent schauen zu.
Toll ist nach wie vor, dass die Dozenten häufig von selbst auf einen zugehen und sich echt Mühe geben.
Guten Kontakt zu Studienkollegen, engagierte Dozenten
Welche Tipps geben Sie anderen Studierenden?
Ich kann nur jedem empfehlen, selbst aktiv und offen zu sein, sich informieren und die Beratungen an der Uni nutzen.
Ich fühle mich in der Zentralen Studienberatung und beim Prüfungsamt gut aufgehoben, ich wurde bei Fragen bzw. Organisatorischem immer unterstützt.
Aktiv und offen sein, flexible Spielräume im Studium nutzen
Von den flexiblen Spielräumen im Studium Gebrauch machen und z.B. beide Prüfungszeiträume nutzen. Die Freiheit, die ja alle Bachelorstudenten haben, nicht zwingend in der Regelstudienzeit abschließen zu müssen, sondern insgesamt 9 Fachsemester für das Studium Zeit zu haben, ist eine große Erleichterung.
Studieren mit Beeinträchtigung
Empfehlungen:
Ausreichend Zeit für die Vorbereitungen Ihres Studiums und der Bewerbung einplanen.