Expertenliste Ferkelkastration

Seit dem 1. Januar 2021 ist eine betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland nach dem Tierschutzgesetz verboten. Alternativen gibt es. Mit der Immunkastration liegt ein ausgereiftes und marktfähiges Verfahren vor, das aus tierschutzfachlicher Sicht die beste Variante darstellt. Jedoch haben alle Verfahren auch spezifische Vor- und Nachteile. Über die verschiedenen Methoden und deren Folgen für Tiere, Landwirte und Verbraucher informieren Forschende der Universität Hohenheim.


Welche Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration gibt es? Was sind die Vor- und Nachteile?

Bild: Universität Hohenheim / Sacha Dauphin

Die Ebermast ist eine der Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration. Welche Herausforderungen gibt es bei der Ebermast? Die chirurgische Kastration unter Vollnarkose oder mit Lokalanästhesie – welche Vor- und Nachteile bergen diese Methoden? Wie funktioniert die Immunokastration, die Impfung gegen Ebergeruch? Wie zuverlässig sind die einzelnen Verfahren und wie praxistauglich? Prof. Dr. Volker Stefanski erklärt Methoden, Möglichkeiten und Hintergründe.

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Prof. Dr. Volker Stefanski,
Fachgebiet Verhaltensphysiologie von Nutztieren, 0711 459 22455, E-Mail


Welche Methode ist aus Sicht des Tierschutzes zu befürworten?

Nicht immer werden in der derzeitigen Diskussion die Tierschutz-Aspekte sachlich dargestellt – je nach Standpunkt fällt manches unter den Tisch, anderes wird besonders hervorgehoben. Prof. Dr. Volker Stefanski hilft mit Zahlen und Fakten aus unabhängigen Studien dabei, die Auswirkungen der Verfahren auf das Verhalten und die Gesundheit der Tiere besser einschätzen zu können.

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Fachgebiet Verhaltensphysiologie von Nutztieren, 0711 459 22455, E-Mail


Was ist Immunkastration?

Bild: Universität Hohenheim / Sacha Dauphin

Mit der Immunokastration liegt eine ausgereifte Methode vor, die aus tierschutzfachlicher Sicht die derzeit beste Alternative zur betäubungslosen Kastration darstellt. Wie funktioniert das Verfahren? Wie zuverlässig wirkt dieses Verfahren zur Ausschaltung des Ebergeruchs? Wie wirkt sich die Immunkastration auf das Verhalten und das Immunsystem der Tiere aus? Warum ist die Immunkastration aus tierschutzfachlicher Sicht gegenwärtig der Goldstandard?

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Wie wirken sich die Verfahren auf die Tiergesundheit aus?

Alle verschiedenen Methoden wirken sich auf unterschiedliche Art auf die Gesundheit der Tiere aus. Zeigt das Mikrobiom im Darm Veränderungen? Bilden sich mehr Magengeschwüre, als Zeichen für Stress? Wie hoch ist jeweils das Verletzungsrisiko? Wie zuverlässig sind die Verfahren zur chirurgischen Kastration unter Vollnarkose oder mit Lokalanästhesie in Hinblick auf die Schmerzausschaltung? Besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko bei der chirurgischen Kastration? Antworten auf diese Fragen geben die Veterinärmediziner Prof. Dr. Ludwig Hölzle und Prof. Dr. Korinna Huber.

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Prof. Dr. Ludwig Hölzle,
Fachgebiet Infektions- und Umwelthygiene bei Nutztieren, 0711 459 22427, E-Mail

Prof. Dr. Korinna Huber,
Fachgebiet Funktionelle Anatomie der Nutztiere, 0711 459 23998, E-Mail


Bedroht der Ausstieg aus der bisherigen Praxis die landwirtschaftlichen Betriebe?

Wie bedrohlich ist der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration für die Betriebe? Wieviel Mehraufwand bedeuten die diversen Verfahren für Ferkelerzeuger und Mäster? Gibt es spezielle Gefahren, zum Beispiel sich bei der Immunokastration versehentlich selbst zu impfen? Wie sieht es mit den Kosten aus? Gibt es jeweils Abnehmer für die Tiere? Viele Fragen erscheinen den Landwirten momentan noch ungeklärt. Prof. Dr. Volker Stefanski gibt Antworten auf diese offenen Punkte.

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Fachgebiet Verhaltensphysiologie von Nutztieren, 0711 459 22455, E-Mail


Sind Beeinträchtigungen der Fleischqualität zu erwarten?

Bild: Universität Hohenheim / Sacha Dauphin

Wie kann man geruchliche und geschmackliche Beeinträchtigungen von Eberfleisch erkennen? Welcher Prozentsatz der Eber ist überhaupt davon betroffen? Kann jeder ihn riechen? Welche Substanzen verursachen den typischen „Ebergeruch“ und schaden sie der menschlichen Gesundheit? Beeinträchtigen die anderen Alternativen den Genusswert und die Fleischqualität? Diese Fragen beantwort apl. Prof. Dr. Donatus Nohr.

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apl. Prof. Dr. Donatus Nohr, Fachgebiet Ernährungswissenschaft, 0711 459 23691, E-Mail


Wie berichten Fach- und Massenmedien über das Thema?

Wie ist die öffentliche Diskussion über die betäubungslose Kastration und ihre Alternativen bislang verlaufen? Und wie könnte sie sich weiterentwickeln? Welche Themenfelder stehen im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion? Wer sind die wesentlichen Stakeholder? Und wie stehen sie zu den Alternativen? Der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider hat diese Fragen mittels Inhaltsanalysen und Stakeholder-Befragungen untersucht.

Kontakt: Prof. Dr. Frank Brettschneider, Fachgebiet Kommunikationswissenschaft, insbesondere Kommunikationstheorie, 0711 459 24030, E-Mail


Wird Schweinefleisch in Zukunft mehr kosten?

Bild: Universität Hohenheim / Sacha Dauphin

Welches Verfahren bringt wie hohe zusätzliche Kosten mit sich? Wer trägt diese Kosten – der Ferkelerzeuger, der Mäster, die Fleischindustrie oder letztlich der Verbraucher? Sind die Kostensteigerungen so hoch, dass die Schweinehaltung in Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig ist? Prof. Dr. Volker Stefanski gibt eine Einschätzung der Situation.

Kontakt: Prof. Dr. Volker Stefanski,
Fachgebiet Verhaltensphysiologie von Nutztieren, 0711 459 22455, E-Mail


Ist die Marktakzeptanz gegeben? Und gibt es dabei Besonderheiten in Baden-Württemberg?

Der breiten Markteinführung der verschiedenen Verfahren stehen Probleme und Ängste im Weg. Welche Hindernisse sind das? Welche Vorbehalte gibt es bei der Landwirtschaft, beim Handel und beim Verbraucher und wie kann man ihnen begegnen? Wie ist speziell in Baden-Württemberg die Lage? Über die aktuelle Situation am Markt informiert Prof. Dr. Volker Stefanski.

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Prof. Dr. Volker Stefanski,
Fachgebiet Verhaltensphysiologie von Nutztieren, 0711 459 22455, E-Mail