Wasser für die Mittelmeer-Region [27.09.23]
Die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser in der Mittelmeerregion zu verbessern, ist das Ziel des Verbundprojektes PureCircles. Ganz im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft soll dies durch die Verbindung von Wassertechnologie mit innovativen agrotechnischen Maßnahmen und Managementansätzen gelingen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen der Förderinitiative „Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum“ (PRIMA) das Vorhaben mit insgesamt 2.782.438 Millionen Euro, wovon die Universität Hohenheim rund 635.000 Euro erhält.
Im Mittelmeerraum wird Süßwasser immer knapper. Ursache sind unter anderem die globale Erwärmung und die dadurch bedingte schwer vorsagbare Niederschlagsverteilung, Änderungen in der Landnutzung und eine zunehmende Wasserentnahme für die landwirtschaftliche Bewässerung. Darüber hinaus verschlechtert sich die Qualität von Wasser und Boden durch Starkregenereignisse, was die landwirtschaftliche Produktivität und die sichere Wasserversorgung der Bevölkerung zusätzlich gefährdet. Deshalb müssen dringend Lösungen gefunden werden, wie das unregelmäßig anfallende Niederschlagswasser nachhaltig genutzt werden kann.
Der Suche nach diesen Lösungen widmen sich die Forschenden im Verbundprojekt PureCircles unter Leitung von Dr. Jörn Germer von der Universität Hohenheim. Beteiligte aus Wissenschaft und Gesellschaft demonstrieren gemeinsam an fünf Studienstandorten in Ägypten, Tunesien, Marokko, Portugal und Spanien die Leistungsfähigkeit und Effektivität einer Kombination aus Agro-Photovoltaik, Hydrokultur, intelligenter Bewässerung und innovativer Wasserspeicher- und -aufbereitungstechnologie. Verknüpft und gesteuert werden diese Einzelkomponenten durch künstliche Intelligenz (KI).
Die Forschenden setzen dabei auf anspruchsvolle, aber robuste Technologien, wie zum Beispiel flexible Photovoltaikpanele zur Beschattung von Gewächshäuser, Agro-Photovoltaik-Anlagen, die nicht nur Sonnenenergie, sondern auch Regenwasser auffangen können, energieeffiziente Wasseraufbereitung durch Umkehrosmose und Nanofiltratio sowie KI-gestütztes Farmmanagement. Ergänzt werden diese Technologien durch naturbasierte und nachhaltige Lösungen zur Wasseraufbereitung, wie Hydrokultur oder Schadstoffabbau durch Bakterien.
Ziel des Projektes ist es, Konzepte und Instrumente bereitzustellen, die an die jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort angepasst und in der gesamten Mittelmeerregion umgesetzt werden können. Sie sollen eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung der Ressource Wasser im Zusammenhang mit Energie- und Nahrungsmittelproduktion ermöglichen.
Projekt-Steckbrief
- Titel: Maximising resource use efficiency within the energy, water and nutrient nexus for sustainable agriculture in Mediterranean marginal environments – PureCircles
- Fördersumme: insgesamt 2.782.438 Millionen Euro, davon 634.458 Euro für die Universität Hohenheim
- Förderinstitution des deutschen Partners: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative „Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum“ (PRIMA)
- Projektdauer: 1.6.2023 – 31.5.2026
- Beteiligte: Dr. Jörn Germer, Universität Hohenheim (Koordination),
- 15 (assoziierte) Partner:innen aus Wissenschaft und Praxis in Ägypten, Frankreich, Italien, Marokko, Portugal, Spanien und Tunesien
- Projektwebsite
Kontakt
Dr. Jörn Germer, Universität Hohenheim, Institut für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut), Fachgebiet Wasserstressmanagement bei Kulturpflanzen in den Tropen und Subtropen,
+49 (0)711 459 23505, j.germer@uni-hohenheim.de
Laila Eleraky, Universität Hohenheim, Forschungszentrum für Gesundheitswissenschaften
+49 (0)711 459 22476, laila.eleraky@uni-hohenheim.de
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.