Die für die Gesundheit kritischsten Schwermetalle sind Blei, Cadmium und
Quecksilber, deren Vorkommen in Lebensmitteln eng mit der
Umweltverschmutzung in Zusammenhang steht. Normalerweise werden bei uns
die Grenzwerte, die von der WHO aufgestellt wurden, nicht überschritten
und die Belastung nahm in den letzen Jahren ab.
- Blei hemmt die Funktion vieler Enzyme und daher auch die
Blutbildung. Bei chronischen Bleivergiftungen kommt es zu Blutarmut,
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit und
zahlreichen weiteren Symptomen. Bei Kindern kann es zu schweren
Schädigungen im Gehirn kommen und bei Schwangeren wegen des
Übertritts des Bleis über die Plazenta auch zu Schäden des
ungeborenen Kindes. Früher traten Bleivergiftungen häufig bei Malern
auf, die mit stark bleihaltigen Farben umgingen. Normalerweise
kommen aber solche schweren Bleivergiftungen bei uns nicht mehr vor.
Durch die Verwendung von bleifreiem Benzin hat sich die Belastung
über den Straßenverkehr zum Glück deutlich verringert, so dass im
allgemeinen die Grenzwerte der WHO nicht mehr überschritten werden.
Andere Quellen, aus denen Blei in Lebensmittel gelangen kann, ist
Trinkwasser aus Bleirohren (besonders bei weichem Wasser) und
ausländisches Dekorationsgeschirr, insbesondere wenn saure
Lebensmittel in ihnen aufbewahrt werden.
- Cadmium wird von den Pflanzen aus dem Boden aufgenommen und im
Gewebe gespeichert. Deshalb kann durch Waschen keine Verringerung
der Belastung erreicht werden. Neben Pilzen, die Cadmium gut
speichern können, kommt es noch häufig in Muscheln und Nieren
älterer Tiere vor. Im Gegensatz zum Cadmium im Tabak, von dem bis zu
50 % aufgenommen werden können (=> Raucher haben deutlich höhere
Cadmiumgehalte in der Niere), werden im Darm nur etwa 5 %
resorbiert. Folgen einer Cadmiumvergiftung sind Knochenerweichung (Osteomalazie),
Blutdruckerhöhung und Nierenfunktionsstörungen. Im Vergleich zu Blei
und Quecksilber werden bei Cadmium noch am ehesten die Grenzwerte
überschritten.
- Quecksilber führt neben Schädigungen an der Niere vor allem zu
Nervenstörungen, für die Kinder empfindlicher als Erwachsene sind.
Speisepilze und bestimmte Fische wie Thun- und Schwertfisch weisen
zum Teil hohe Werte von Quecksilber auf, insbesondere dann, wenn sie
in belasteten Gewässern gefangen werden. Da in Lebensmitteln
organisch gebundenes Quecksilber sehr viel leichter aufgenommen und
besser gespeichert wird, ist es gefährlicher als anorganisches
Quecksilber, das z.B. im Fieberthermometer enthalten ist.
Organisches Quecksilber entsteht durch bakterielle Umwandlung und
kann sich im Laufe der Nahrungskette anreichern (Anorganisches
Quecksilber in Abwässer -> Bakterien -> Organisches Quecksilber ->
Plankton -> Friedfische -> Raubfische -> Mensch).
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