Königin Catharina & Margarete v. Wrangell:
Ausstellung zu den zwei wichtigsten Frauen der Uni-Geschichte  [09.01.18]

PRESSERUNDGANG Mo, 15. Jan. 2018, 11:00 Uhr mit Uni-Archivar / Ab 17. Januar 2018 öffentliche Dauerausstellung, Schloss Mittelbau, 70599 Stuttgart

Gut 100 Jahre liegen zwischen ihrem Wirken in Hohenheim, doch auf ihre Art schrieben beide Geschichte an der Universität Hohenheim in Stuttgart: Königin Catharina von Württemberg begründete mit ihrem Mann Wilhelm I. die Vorläuferin der Universität. Margarete von Wrangell lehrte und forschte hier Anfang des 20. Jahrhunderts als herausragende Forscherin und erste ordentliche Professorin Deutschlands. Anlässlich ihres 200jährigen Jubiläums widmet die Universität Hohenheim den beiden nun eine Doppel-Ausstellung im Schloss. Beim Presserundgang vor der offiziellen Eröffnung gibt der Historiker und Universitätsarchivar Prof. Dr. Ulrich Fellmeth eine Einführung in die Poster-Ausstellung. Als Teil der Veranstaltungen zum 200jährigen Universitätsjubiläum wird sie bis Oktober dauerhaft zu sehen sein. Anmeldung zum Presserundgang mit beiliegendem Antwortfax.


So unterschiedlich sie auf den ersten Blick erscheinen mögen, so lassen sich doch Parallelen finden zwischen Catharina von Württemberg und Margarete von Wrangell – zwei Frauen, deren Namen bis heute an der Universität Hohenheim nachhallen.

Beide wurden zum Beispiel in Russland geboren und kamen in Folge politischer Umwälzungen nach Württemberg: Catharinas Ehe mit dem württembergischen Thronfolger Wilhelm sollte nach Ende der Napoleonischen Kriege Frieden stiften zwischen den ehemaligen Gegnern Russland und Württemberg. Margarete von Wrangell, die einem alten deutsch-baltischen Adelsgeschlecht entstammte, wurde während der russischen Oktoberrevolution verhaftet und floh 1918 nach Deutschland.


Frauenpower für die Themen der Universität Hohenheim


Unirektor Prof. Dr. Stephan Dabbert sieht ebenfalls eine Verbindung zwischen den beiden Frauen: „Beide einte die Leidenschaft für Themen, die auch heute noch das Profil der Universität prägen: Forschung und Lehre als Grundlage zur Ernährungssicherung der Menschheit und der effiziente Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen.“

So verschrieb Catharina sich dem Kampf gegen Hunger und Armut und gründete gemeinsam mit Wilhelm I. Einrichtungen wie die „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt Hohenheim“, die Vorgängerin der heutigen Universität, das Königin-Katharina-Stift und die Landesbank Baden-Württemberg. Moderne Landwirtschaft, Bildung und wirtschaftliche Absicherung auch für die Ärmsten sollten verhindern, dass sich die Hungerkatastrophe von 1817 wiederholte.

Margarete von Wrangell forschte intensiv zur Phosphordüngung und leitete das Institut für Pflanzenernährung – bis heute ein zentrales Feld der agrarwissenschaftlichen Forschung an der Universität Hohenheim. Auf Ihrem Weg zur ersten ordentlichen Professorin Deutschlands musste sie auch gegen Widerstand vieler männlicher Kollegen ankämpfen. An ihre Rolle als Pionierin für Frauen im Bereich der Wissenschaft erinnert deshalb heute das Margarete von Wrangell-Habilitationsstipendium für Frauen, mit dem seit Juni 2017 auch eine Forscherin der Universität Hohenheim gefördert wird.

„Im Jubiläumsjahr sind Catharina von Württemberg und Margarete von Wrangell deshalb aktueller denn je,“ fasst der Rektor zusammen. Es stehe jedoch nicht zu befürchten, dass die Doppel-Ausstellung anderen bedeutenden Persönlichkeiten aus der Universitätsgeschichte das Rampenlicht stiehlt: Eine Reihe von ihnen wird in einem zusätzlichen begehbaren „Walk of Fame“ ab Januar ebenfalls vorgestellt.


Hintergrund: 200 Jahre Universität Hohenheim

Bildung und Forschung als Schlüssel zum Überleben: Auf diesem Gedanken gründeten König Wilhelm von Württemberg und Königin Katharina im Jahr 1818 die damalige „Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt Hohenheim“ – die Vorläuferin der heutigen Universität. Anlass waren eine Klimakatastrophe, Missernten und Hungersnöte nach dem „Jahr ohne Sommer“. Ausgelöst hatte sie der indonesische Vulkan Tambora, der 1815 Tonnen von Asche und Staub mit der Sprengkraft von 170.000 Hiroshima-Bomben in die Atmosphäre spie.

200 Jahre später folgt die Universität Hohenheim ihrem Gründungsauftrag, durch Forschung und Lehre Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen zu liefern. Im Jubiläumsjahr 2018 feiert sie diese Arbeit mit über 150 Veranstaltungen. Themen wie Ernährung und Gesundheit, Klima, Wasser und Ökosysteme, soziale Ungleichheit oder auch Bioökonomie spielen dabei ebenso eine Rolle wie die kulturellen Aspekte des Campuslebens. Programm und Infos unter www.uni-hohenheim.de/jubilaeum2018 und #hohenheim200 auf Facebook, Instagram und Twitter.


Weitere Informationen

Infos & Programm zum Jubiläum

Geschichte der Universität Hohenheim

Text: Barsch / Klebs

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Ulrich Fellmeth, Universität Hohenheim, Universitätsarchiv
T 0711 459-22119, E fellmeth@uni-hohenheim.de


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